Wie man freiwillige Nachtgebete verrichtet - Teil 5

13/05/2019| IslamWeb

Gegen sein eigenes Ego zu streben, um die freiwilligen Gebete in der Nacht zu verrichten:

Dies ist eines der besten Mittel, um sich selbst zu helfen, die freiwilligen Gebete in der Nacht zu verrichten, weil die menschliche Natur dazu neigt Schlechtes zu tun, so dass derjenige, der seinen eigenen Neigungen folgt, zum Verhängnis und zur Vernichtung geführt wird. Allâh der Allmächtige sagt: 

„Und müht euch für Allâh ab, wie der wahre Einsatz für Ihn sein soll!“  (Sûra 22:78).

„Diejenigen aber, die sich um Unseretwillen abmühen, werden Wir ganz gewiss Unsere Wege leiten. Und Allâh ist wahrlich mit den Gutes Tuenden!“ (Sûra 29:69).

„Ihre Seiten weichen vor den Schlafstätten zurück; sie rufen ihren Herrn in Furcht und Begehren an“ (Sûra 32:16).

Von Fadâla ibn Ubaid  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Der  Mudschâhid ist derjenige, der um Allâhs willen gegen sein eigenes Ego strebt.“ (At-Tirmidhî und Ibn Hibbân). Von Uqba ibn Âmir  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wenn ein Mann von meiner Umma nachts aufsteht, indem er gegen sein eigenes Ego strebt, um aufzustehen und sich zu waschen, gibt es Knoten auf ihm. Wenn er seine Hände in der Gebetswaschung wäscht, wird ein Knoten gelöst. Wenn er sein Gesicht wäscht, löst sich ein anderer Knoten. Wenn er über seinen Kopf streicht, löst sich ein weiterer Knoten. Wenn er seine Füße wäscht, löst sich wieder ein anderer Knoten. Dann sagt Allâh zu denen, die hinter dem Schleier sind: »Seht auf Meinen anbetend Dienenden! Er strebte gegen sein eigenes Ego und fragte Mich. Worum auch immer Mein anbetend Dienender mich bittet, das soll ihm gehören!«“ (Ahmad und Ibn Hibbân).

Muhammad ibn Al-Munkadir sagte: „Ich strebte gegen mein eigenes Ego vierzig Jahre, bis es richtig wurde.“ Thâbit Al-Bunâni sagte,: „Ich strebte zwanzig Jahre, damit ich die freiwilligen rituellen Gebete in der Nacht verrichte, nachdem ich dies zwanzig weitere Jahre lang genossen hatte.“ Umar ibn Abdulazîz, sagte: „Die besten Taten sind jene, die wir uns selbst zwingen zu tun.“ Abdullâh ibn Al-Mubârak sagte: „Die Seelen der rechtschaffenen Leute in der Vergangenheit pflegten gute Taten zu tun, aber unsere Seelen machen nicht das, was wir wollen, außer durch Gewalt, daher müssen wir sie zwingen.“ Qatâda sagte: „O Sohn Âdams, wenn du nichts Gutes tun willst, außer wenn du die Energie dazu hast, dann ist deine Natur mehr zur Langeweile und Faulheit geneigt! Der wahre Gläubige ist derjenige, der sich selbst drängt.“

Das Vermeiden von Sünden und Übeltaten: 

Wenn der Muslim zu denen gehören möchte, die die Ehre Allahs privat in der Tiefe der Nacht zu Ihm dem Allmächtigen zu sprechen erlangen, lasst ihn Sünden vermeiden, weil demjenigen, der mit Flecken der Sünde beschmutzt ist, nicht geholfen wird, die freiwilligen Gebete in der Nacht zu verrichten! Ein Mann sagte zu Ibrâhîm ibn Adham: „Ich kann nicht die freiwilligen Gebete in der Nacht verrichten; nenne mir also ein Heilmittel dafür!“ Er entgegnete: „Begeh keine Sünden während des Tages, und Er wird dir helfen in der Nacht vor Ihm zu stehen, da dein Stehen vor Ihm in der Nacht eine der größten Ehren ist, und der Sünder verdient diese Ehre nicht!“

Ein Mann sagte zu Al-Hasan Al-Basri: „O Abû Sa´îd, ich schlafe bei guter Gesundheit, und ich liebe es freiwillige Gebete in der Nacht zu verrichten, und ich bereite Wasser vor, mit dem ich mich reinige. Warum schaffe ich es also nicht aufzustehen?“ Al-Hasan erwiderte: „Deine Sünden drosseln dich.“ Er sagte auch: „Dem anbetend Dienenden, der eine Sünde begeht, wird die Möglichkeit verweigert, die freiwilligen rituellen Gebete in der Nacht zu verrichten und tagsüber zu fasten.“ Al-Fudail ibn Iyâd sagte: „Wenn du die freiwilligen Gebete in der Nacht nicht verrichten oder während des Tages nicht fasten kannst, dann wisse, dass du wahrhaftig durch deine Sünden benachteiligt und eingeschränkt bist!“

Sich selbst zur Rechenschaft ziehen und sich selbst für das Nichtverrichten der freiwilligen Gebete in der Nacht tadeln: 

Sich selbst zu prüfen ist eines der Zeichen der Rechtschaffenen und Wahrhaftigen. Allâh der Allmächtige sagt: „O die ihr glaubt, fürchtet Allâh. Und eine jede Seele schaue, was sie für morgen vorausschickt. Und fürchtet Allâh; gewiss, Allâh ist Kundig dessen, was ihr tut!“ (Sûra 59:18).

Imâm Ibn Al-Qayyim ( Allah   erbarme sich seiner ) sagte: „Wenn der anbetend Dienende für jede Sache verantwortlich ist und dafür zur Rechenschaft gezogen wird, selbst für sein Gehör, seine Augen und seine innersten Gedanken, wie Allâh der Allmächtige sagt: „Gewiss, Gehör, Augenlicht und Herz – all diese –, danach wird gefragt werden!“ (Sûra 17:36), dann sollte er sich selbst zur Rechenschaft ziehen, bevor er zur Rechenschaft gezogen wird.“

Das Verrichten von freiwilligen Gebeten in der Nacht ist eine Anbetungshandlung, die das Herz mit Allâh dem Allmächtigen verbindet und es die Verführungen des Lebens überwinden und es gegen sein eigenes Ego streben lässt, und zwar zu einer Zeit, wenn die Stimmen ruhig und die Augen im Schlaf geschlossen sind und die Schlafenden sich in ihren Betten hin und her drehen. Daher ist das Verrichten von freiwilligen Gebeten in der Nacht eine der Maßnahmen für die aufrichtige Entschlossenheit und eine der Qualitäten derjenigen, die große Ambitionen haben. Allâh der Allmächtige sagt: „Ist etwa einer, der sich zu (verschiedenen) Stunden der Nacht in demütiger Andacht befindet, (ob er) sich niederwirft oder aufrecht steht, der sich vor dem Jenseits vorsieht und auf seines Herrn Barmherzigkeit hofft ...? – Sag: Sind etwa diejenigen, die wissen, und diejenigen, die nicht wissen, gleich? Doch bedenken nur diejenigen, die Verstand besitzen“ (Sûra 39:9).

www.islamweb.net